Ich verwende in den Therapien etliche Elemente, die aus verschiedenen “Schulen” stammen und die nach meiner Überzeugung die Wirksamkeit und Individualität der Behandlung steigern, die Ergebnisse verbessern und die Therapiedauer verkürzen (Erläuterung der einzelnen Verfahren weiter unten).

Die Ergebnisse der Forschung im Bereich Psychotherapie stützen zunehmend die Beobachtung, dass eine  “maßgeschneiderte”, aus verschiedenen Schulen stammende Mischung aus Verfahren und Konzepten in einer Therapie zum Wohle des Patienten zusammengeführt werden können und sollen. Allerdings gilt die Frage nicht als abschließend geklärt, der konventionelle Standpunkt, dass eine Psychotherapie einen einheitlichen theoretischen Überbau braucht und in der einmal entwickelten “Reinform” anzuwenden ist, wird ebenfalls noch vertreten.
  
Kassenpatienten: Die o.g. zusätzlichen Elemente stellen eine Wahlleistung dar, die ich privat in Rechnung stelle.  Der reguläre Satz dafür liegt bei 20 Euro pro Einzelsitzung - das sind auf das Jahr verteilt maximal 50 Euro pro Monat, da mehr als 30 Sitzungen pro Jahr in meiner Praxis erfahrungsgemäß fast nie vorkommen. Bei beengten finanziellen Verhältnissen wird der Satz in gemeinsamer Absprache so weit reduziert, dass keine unzumutbare Belastung zustandekommt.

Privatpatienten: Da die angewandten Verfahren eine sehr große Schnittmenge mit der Hypnotherapie nach M. Erickson (s.u.) besitzen, rechne ich diese Leistung i.d.R. nach GOÄ 845 (Hypnosebehandlung) ab. Manche privaten Versicherer erstatten diese Leistung, andere nicht oder nur bis zu einer bestimmten Anzahl. Der reguläre Satz dafür liegt bei 20 Euro pro Einzelsitzung - das sind auf das Jahr verteilt maximal 50 Euro pro Monat, da mehr als 30 Sitzungen pro Jahr in meiner Praxis erfahrungsgemäß fast nie vorkommen. Privat Versicherte sind heute nicht mehr in jedem Fall finanziell gut gestellt - falls der Versicherer die Leistung also nicht erstattet, wird der Satz bei beengten finanziellen Verhältnissen so weit reduziert, dass keine unzumutbare Belastung zustandekommt.

Die entsprechenden Rechnungen können als ”außergewöhnliche Belastungen” steuerlich geltend gemacht werden. Der Grundcharakter des beantragten Verfahrens (Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder Verhaltenstherapie) bleibt erhalten. Die o.g. Elemente werden, je nach Erfordernis, zeitlich in die Sitzungen integriert oder angehängt.

Es handelt sich dabei insbesondere um Elemente aus folgenden Therapieverfahren:
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Hypnotherapie nach Milton Erickson
- NLP (Neurolinguistisches Programmieren)
- lösungsorientierte Kurzzeittherapie nach Steve de Shazer
- Systemische Therapie
- Gestalttherapie
- Provokative Therapie nach Frank Farelly
- Zapchen nach Julie Henderson

Hypnotherapie nach Milton Erickson:
  
"Jeder Mensch ist ein Individuum. Die Psychotherapie sollte deshalb so definiert werden, daß sie der Einzigartigkeit der Bedürfnisse eines Individuums gerecht wird, statt den Menschen so zurechtzustutzen, daß er in das Prokrustesbett einer hypothetischen Theorie vom menschlichen Verhalten paßt." (M. Erickson, amerikanischer Psychiater und Psychotherapeut, 1901-1980)
 
Hypnose gilt als ältestes Verfahren mit medizinischer, psychotherapeutischer und psychosomatischer Tradition. Die mit ihrer Hilfe induzierte Trance kann als Bewußtseinszustand nach innen gerichteter Aufmerksamkeit mit vermehrter psychosomatischer Durchlässigkeit und kognitver Flexibilität betrachtet werden (verbesserte Vorstellung, Assoziations- und Dissoziationsfähigkeit, Wahrnehmungs- und Zeitverzerrung u.a.). Trance umfaßt als Überbegriff Zustände, wie sie in Meditation, autogenem Training, Entspannung u.ä. auftreten, aber auch sehr kurze spontane “Trancen”, die im Alltag vielleicht als Unaufmerksamkeit oder Löcher-in-die-Luft-starren bezeichnet würden.
Bei der zeitgenössischen Hypnotherapie steht nicht die Suggestibilität des Klienten durch den väterlich-autoritären Hypnotiseur im Vordergrund, sondern die veränderte Informationsverarbeitung unter Trancebedingungen. Der Trancezustand wird nicht als Selbstzweck benutzt, sondern immer im Dienst des Veränderungsprozesses. Das führt u.a. dazu, dass meist mit leichten oder mitteltiefen Trancezuständen gearbeitet wird. Der Klient bekommt dann alles mit und kann jederzeit “aussteigen”, wenn ein innerer Einwand auftaucht. Die regelmäßig vorgebrachten Ängste, die sich auf Vorstellungan aus Filmen oder Bühnenhypnosen stützen, sind daher nach der ersten hypnotherapeutischen Sitzung ebenso regelmäßig verflogen.
  
In der Hypnotherapie wird der Klient angeleitet, eigene Fähigkeiten (“Ressourcen”) so zu nutzen, daß er Verhaltensmuster verändern kann, defizitäre oder traumatische Erfahrungen ebenso wie Schmerzen verschiedener Art verändert wahrnimmt und psychophysiologische Prozesse anregt, die eine seelische oder körperliche Heilung unterstützen.
Der Therapeut paßt die Therapie grundsätzlich den Möglichkeiten des Klienten an; der Klient wird da abgeholt, wo er ist. Dazu werden die begrifflichen Kategorien, seine Werte, sein kognitiver, emotionaler und interaktioneller Stil soweit wie möglich genutzt.
Veränderungen werden an der Stelle eingeführt, wo der geringste Widerstand zu erwarten ist. Das ist in der Regel ganz und gar nicht die Stelle, an der der Klient es seit Jahren selbst versucht. Eine geringfügige Veränderung an strategisch richtiger Stelle kann ausreichen, um das ganze Gebäude der Problemerhaltung zu erschüttern und eine Neuorganisation auszulösen. Dieses Vorgehen stellt Kreativität und Genauigkeit in den Vordergrund und wird von Klient und Therapeut oft als angenehm  mühelos erlebt, es geht “wie von alleine”. Auftauchende “Widerstände“ werden nicht bearbeitet oder untersucht, sondern als hilfreiche, ergänzende oder korrigierende Hinweise betrachtet und “eingebaut”.
Ein wesentlicher Unterschied zur tiefenpsychologischen Therapie besteht darin, dass Einsicht in die Natur des Problems nicht als wesentliche Voraussetzung für eine organische, sinnvolle und dauerhafte Veränderung angesehen wird.
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NLP (Neurolinguistisches Programmieren):
  
Das NLP (eine merkwürdige Namensgebung, die bezeichnen soll, daß die therapeutischen Techniken sich der Struktur und “Grammatik” neuronaler Prozesse so nahe wie möglich annähern sollen - ähem, alles klar?), das NLP also ist zu großen Teilen aus den Vorgehensweisen von Milton Erickson entwickelt worden (s. voriger Abschnitt). Die Begründer des NLP, Bandler und Grinder, studierten M. Erickson, Virginia Satir (eine berühmte Familientherapeutin) und Fritz Perls (Begründer der Gestalttherapie) und gewannen daraus ein “Destillat” an Prinzipien und Techniken, um das eigentlich wirksame an der Arbeit dieser therapeutischen Pioniere verfügbar zu machen. Diese nämlich hatten zwar sozusagen unglaublich meisterhaft gekocht, aber Rezepte hinterlassen, bei denen einfach nicht die gleichen Gerichte herauskamen - m .a.W., ihre eigene Arbeit nicht sehr gut “operationalisiert”
Das NLP beschreibt nun sehr genau und nachvollziehbar ein Bündel therapeutischer Techniken und wie sie zu erlernen sind. Es stellt in mancher Hinisicht die Anwendung von systemischen (familientherapeutischen) Prinzipien auf die Einzelperson dar - die verschiedenen “Teile” einer Persönlichkeit werden wie Familien- oder Gruppenmitglieder behandelt, die unterschiedliche Ziele, Aufträge, Methoden und Gewohnheiten haben. Dieser Grundgedanke läßt sich zwar in jeder mir bekannten Psychotherapieschule wiederfinden, ist aber im NLP in besonderer Klarheit und vor allem Flexibilität verwirklicht (keine fest “vorgeschriebenen” Instanzen wie z.B. in der Psychoanalyse oder der Transaktionsanalyse). Mit den inneren Anteilen wird in ihrer eigenen “Sprache” kommuniziert, d.h. über wahrnehmbare Körpersignale, innere Bilder oder unbewußte Bewegungen.
Es sind hier einige verblüffend wirkungsvolle und elegante Techniken entwickelt worden, die allerdings kein eigenständigs Therapieverfahren darstellen, sondern quasi den Werkzeugkoffer jedes Therapeuten bereichern können.
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Lösungsorientierte Kurzzeittherapie nach Steve de Shazer:
 
Der Gruppe um Steve de Shazer kommt das Verdienst zu, die lösungsorientierte Kurzzeittherapie systematisch erforscht und beschrieben zu haben. Ausgehend von ähnlichen Grundannahmen wie Erickson oder das NLP, nämlich dass Lösungen oft schnell und einfach erreicht werden können, ohne die Entstehungsgeschichte des Problems eingehend zu untersuchen, hat de Shazer ein strukturiertes Konzept entwickelt, auf welche Weise diese Lösungen gefunden und umgesetzt werden können. Die Sitzungen finden hier oft in großen Abständen statt, und “Hausaufgaben” sind ein wesentlicher Bestandteil der Methode. Die Erfolge scheinen denen von engmaschigeren Therapien vergleichbar zu sein; Menschen brauchen offenbar eine gewissen Zeit, um sich zu verändern, aber nicht unbedingt sehr viele Stunden Psychotherapie.
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Systemische Therapie: 
 
Die sog. Familienaufstellung nach Hellinger waren in den letzten Jahren in der “Psycho -Szene” in aller Munde; allenthalben wurden und werden solche Aufstellungsgruppen angeboten, nicht immer von gründlich ausgebildeten und erfahrenen Psychotherapeuten, wie sie gerade dieses Verfahren eigentlich erfordert. Das ist beim Auftauchen eines neuartigen Therapieansatzes nichts ungewöhnliches. Leider hat Hellinger auch als Person seine Glaubwürdigkeit in den Augen vieler Psychotherapeuten verloren. Der Begriff “Systemische Therapie” umfaßt jedoch insgesamt ein viel weiteres und wissenschaftlich gut abgesichertes Feld, nämlich den größten Teil der familientherapeutischen Schulen (z.B. sog. Heidelberger Schule). Die “Systemiker” sind entsprechend sauer über die Okkupiuerung des Begriffs.
Ich verwende systemische Konzepte und Verfahren in erster Linie in dem zuletzt genannten, weiteren Sinne. Aber auch die Hellinger’sche Methode und die ihr zugrundeliegenden Annahmen über die unbemerkten Aufträge, Identifikationen und sog . Verstrickungen, die in Familien oft über mehrere Generationen wirksam sind, stellt eine wertvolle Erweiterung traditioneller Herangehens- und Denkweisen dar. Die genannten “Verstrickungen” sind in schätzungsweise 30% der psychotherapeutischen Behandlungen von Bedeutung. Sie gehen bei uns derzeit oft auf Erfahrungen zurück, die von Familienmitgliedern im Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg gemacht worden sind.
Ich habe Bert Hellinger vor 12 Jahren kennengelernt und  in einer Klinik zwei Jahre lang Aufstellungsgruppen geleitet. Wenn ich eine Familienaufstellung für sinnvoll halte, verweise ich Patienten an entsprechende Kolleginnen und Kollegen, die ich für fähig und verantwortungsbewußt halte. Die Grundkonzepte lassen sich selbstverständlich auch in der Einzeltherapie anwenden.
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Gestalttherapie:
 
Ein Grundzug der Gestalttherapie (die übrigens nichts mit Gestaltungstherapie zu tun hat, also mit Malen, Tonfiguren modellieren usw., sondern sich auf die sog. Gestaltpsychologie bezieht) ist die Arbeit im Hier und Jetzt, mit Sehen, Hören, Fühlen. Es wird davon ausgegangen, dass alles Geschichtliche sich in der gegenwärtigen Situation zeigen wird, wenn es von Bedeutung ist. Insofern ist die GT ein Abkömmling der Psychoanalyse; ihr Stil und ihre Arbeitsmittel sind jedoch andere. Das auftauchende Material wird häufig in Rollenspielen bearbeitet, z.B. unter Verwendung von verschiedenen Stühlen, in die man sich abwechselnd setzt. Der direkte, unmittelbare Kontakt zwischen Therapeut und Klient (das Wort “Patient” wird hier, wie in vielen anderen Verfahren, gemieden) hat zentrale Bedeutung, und der Therapeut steht als Mensch mit seinen unmittelbaren Gefühlsreaktion direkt und spürbar zur Verfügung.
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Provokative Therapie nach Frank Farelly:
  
Dies ist eigentlich keine Therapieform für sich, sondern ein therapeutischer Stil. Wie so oft in der Psychotherapie ist das Original, Frank Farelly, in seiner Art nicht kopierbar, das wird jeder bestätigen, der ihn einmal bei der Arbeit erlebt hat. Für mich hat der mehrmalige Kontakt zu ihm aber Türen geöffnet, durch die der Humor Einzug in die Therapie gehalten hat.
Ich werde z.B. nie vergessen, wie Frank einer Gruppenteilnehmerin, die heftige Flugangst hatte, einen Flugzeugabsturz so skurril und drastisch schilderte, dass sie nach anfänglichem Schrecken schließlich buchstäblich Tränen lachte und ihn bat, aufzuören, weil ihr der Bauch wehtat. Da wurde ein ganzes Szenario entworfen, bis hin zu blutrünstigen Haien von der Größe eines Schwertransporters mitten im Atlantik.
Die Wiedergewinnung der Fähigkeit, zu lachen - und zwar gerade in den vom “Problem” besetzten Bereichen, aus denen der Humor sich meist völlig verabschiedet hat - bringt ein enormes Potential an Flexibiliät und Kreativität mit sich. Der “Patient” wird hier nicht als ein nur schutz- und hilfsbedürftiges Wesen angesehen, sondern auch als ein erwachsenes Gegenüber, das man ruhig einmal durch ein paar saftige, humorvolle Provokationen an seine Fähigkeiten erinnern kann. Provocare heißt übrigens herausrufen. Es bleibt hinzuzufügen, das so etwas nur funktionieren kann, wenn es in eine vertrauensvolle, herzliche Beziehung eingebettet ist.
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Zapchen nach Julie Henderson:
 
Das Wort “Zapchen” (sprich: sap-tschen) kommt aus dem Tibetischen und wird sowohl für das ungezogene Verhalten kleiner Kinder als auch für die Spontaneität und Unberechenbarkeit erleuchteter Wesen benutzt. Es weist auf eine lebendige, fröhliche Respektlosigkeit hin, die Regeln in Frage stellt, ohne verletzend zu sein. Die Methode besteht zum einen aus körpertherapeutischen Elementen — vorwiegend einfachen, kleinen Übungen mit Atmung, Bewegung und Stimme, deren Sinn das Erreichen von unmittelbarem Wohlbefinden ist. Die Grundannahme lautet, dass Wohlbefinden nicht erst möglich ist, wenn die Probleme gelöst sind, sondern umgekehrt eine besonders gute Voraussetzung dafür ist, sie zu lösen. Und manche Probleme sind bekanntlich nicht lösbar - in diesen Fällen kann es eine gute Idee sein, sich trotzdem wohlzufühlen. Klingt das vielleicht ein wenig zu einfach? Sich verändern ist zwar oft schwer, aber meist nicht kompliziert.
Zum zweiten ist Zapchen auch eine am tibetischen Vajrajana-Buddhismus orientierte spirituelle Schulung. Normalerweise ist das Einbeziehen der spirituellen Dimension, die ein persönlicher Veränderungsprozess manchmal berührt, nicht Bestandteil des therapeutischen Auftrags; außerdem bin ich kein spiritueller Lehrer. Ich gebe diesem Aspekt jedoch Platz in der Therapie, wenn es sich aus dem Prozess klar ergibt.
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